Die Erwachsenen - Krankheit

Kategorie: Gesundheit

Liebe Leserinnen und Leser,

das KiZ - Team meldet sich wieder einmal zum Thema Pandemie oder zum Covid-19 Virus. Seit den ersten Alarmmeldungen aus China und Italien ist es noch gar nicht so lange her, und dennoch ist schon viel Zeit vergangen, hat sich etliches geändert und manches geklärt, anderes eben noch nicht. Wir schreiben hier natürlich immer aus der Sicht einer Kinder- und Jugendarztpraxis, und nicht als Ärzte für Menschen 50+

  • Was wissen wir mittlerweile über dieses Virus, durch weltweite Beobachtung?

Nun, es ist in der Tat sehr "reisefreudig", stört sich nicht an Ländergrenzen aller Art (hat sogar irgendwie Amerikas hohen Zaun zu Mexiko übersprungen!), mag sowohl kaltes als auch warmes Klima, hat keine Vorurteile und befällt sie alle, von Obdachlosen über Bankangestellte und Architekten bis hin zu Regierungschefs. Nur um eine Menschen - Spezies macht Corona offenbar einen großen Bogen: die Kinder und Jugendlichen. Hier haben wir es also zur Abwechslung nicht mit einer Kinder- sondern einer Erwachsenenkrankheit zu tun. Allerdings, die wahrscheinliche Ausnahme: Kinder mit Immunmangelkrankheiten, schweren Lungenerkrankungen und angeborenen Herzfehlern, möglicherweise auch Epilepsie. Corona ist ansteckender als Tuberkulose - Bakterien, aber nicht so ansteckend wie das Masernvirus. Die Krankheit verläuft meist milde, will heißen, bisschen lästiger Husten, Geruchsprobleme, paar Tage Fieber, schlapp, Gliederschmerzen, oft noch nicht einmal das, und das war es dann. Meistens, jedenfalls!

  • Was macht Covid-19 denn dann so gefährlich?

Das ist die Tatsache, dass dieses Virus ein gewisses "Beuteschema" hat. Und in dieses passen leider, so schätzt man, bis zu 25% der europäischen Bevölkerung. Dabei ist das Alter der Patienten gar nicht so entscheidend- auch ein 99jähriger hat die Krankheit relativ locker weggesteckt. Es sind andere Faktoren. Mittlerweile haben die Pathologen weltweit schon sehr viele an und mit Corona Verstorbene obduziert. Und das sind die eigentlich wichtigen Aussagen, um das Virus besser einschätzen zu können. So sollte man sich, bei allem Respekt vor einer Infektion, doch einige Zahlen und Fakten vor Augen führen.

1) Das Durchschnittsalter der Corona - Todesfälle liegt in Deutschland bei +- 80 Jahren.

2) bei 100% der Leichen in der Hamburger Rechtsmedizin fanden die Pathologen schwere Vorerkrankungen: geschädigte Bronchien, Gefäßverkalkungen, Diabetes Typ II, Bluthochdruck. Das legt, persönliche Meinung des Autors, die Vermutung nahe, dass vor allem eingesundes Blutgefäßsystem (Kinder haben ein solches!) die beste Voraussetzung ist, eine Covid-19 Erkrankung gut zu überstehen.

Ja, und die Erwachsenen mit leichten Vorerkrankungen? Nun, diese haben durchaus eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, ihre Krankheit im Krankenhaus behandeln lassen zu müssen, eventuell auch mit zusätzlichem Sauerstoffbedarf. Dennoch haben sie ein nur geringes Risiko, daran zu sterben.

  • Sind all die schweren Einschränkungen im öffentlichen Leben, vor allem auch für Kinder, denn dann auch notwendig?

Doch, grundsätzlich schon. Denn wenn sich Covid-19 ungebremst ausbreitete und besagte 25% der Bevölkerung (s.o.) in wenigen Wochen und Monaten in Kliniken behandelt werden müsste, würde sich möglicherweise ein Horrorszenario abspielen mit vielen Erkrankten, für die in den Krankenhäusern dann  kein Platz mehr ist- und das will niemand. Ob die radikalen Einschränkungen auch für die ja so gut wie nicht betroffenen Kinder und Jugendlichen notwendig und sinnvoll ist, darf bezweifelt werden. Denn erstens ist überhaupt nicht klar, ob diese als Überträger überhaupt in Frage kommen. Und zweitens sind Schulschließungen, Spiel- und Kontaktverbote im Freien auch eine Art "Medikament" mit erheblichen psychischen und körperlichen Nebenwirkungen. Von innerfamiliären einmal ganz abgesehen.

Gut, aber wir wollen hier nicht die Besserwisser spielen. Derzeit muss man sich darüber im Klaren sein, es gibt aktuell keine wirklich guten Lösungen, sondern nur die am wenigsten schlechten.

Manchmal hilft es übrigens auch, sich nicht wie das Kaninchen auf die Schlange ständig nur auf die tägliche Todesfallzahl durch das Coronavirus zu schauen, das löst dann schon etwas Furcht aus. Sondern, einmal ganz nüchtern auch die Zahlen der anderen Todesursachen darunter zu schreiben. 

So starben und sterben in Deutschland täglich (circa!) an

- Covid-19                    50

- Alkohol                     200

- Rauchen                  340

- Verkehr                       8

- Herzkreislauferkr.   930

- Krebs                      620              Menschen.

 

Etliche dieser Ursachen sind vermeidbar, andere wiederum nicht; aber, das ist ein anderes Kapitel. Nur soviel hier, auch wenn es sich etwas altklug anhört: seid ein wenig nett zu eurem Körper und eurer Seele, gebt ihm was er braucht und ärgert ihn nicht unnötig viel mit ungesunden Substanzen.

  • In diesem Sinne:  achtet auf die Omas, Opas und die Schwachen in Eurem Umkreis, und ansonsten Daumen hoch !

 

Dr. Rainer Scheibling

 


Ähnliche Beiträge