Kinder vegan ernähren ?

Kategorie: Gesundheit

Essen geht immer ! Ein wahres Wort. Und:

Probleme gehen auch immer ! Also, warum nicht diese beiden Dinge verknüpfen?

Keine Angst, wir möchten hier nicht in den allseits tobenden Überzeugungswettkampf der Ernährungspäpste einsteigen.

Aber, fest steht schon: mit einer dauerhaft einigermaßen gesunden Ernährung steht und fällt auch eine dauerhaft einigermaßen gesunde Entwicklung ! Das betrifft natürlich auch uns Erwachsene, und da sind wir auch schon beim Thema: Vorbild! Und das reicht bei uns "Großen", wie wir wissen, von ständigem Zwischendurch - Essen zuckerhaltiger Leckereien bis zu sehr disziplinierter veganer Ernährung. Dass Ersteres nicht gut sein kann, liegt auf der Hand. Was man seinen Kindern Gutes auf den Tisch oder den Weg mitgeben kann, steht sehr schön zum Beispiel auf der Seite Kindergesundheit des BZGA : https://www.kindergesundheit-info.de/themen/

Aber, wie sieht es mit der anderen Seite, der vielleicht etwas "Über - gesunden" aus?

Zunächst einmal, in der vegetarischen Ernährung sehen wir, wenn sie ansonsten ausgewogen ist, kein Problem. Oft treffen Kinder, gerade wenn sie tierlieb sind, in der Pubertät von sich aus diese Entscheidung. Wichtig ist dann vor allem für eine ausreichende Eisenzufuhr, dass auch immer wieder Hirse oder Hülsenfrüchte auf dem Plan stehen.

Bei der veganen Ernährung wird es schon schwieriger; grundsätzlich raten wir ehrlich gesagt davon ab. Denn, Kinder und Jugendliche haben im Gegensatz zu uns Erwachsenen noch einen erhöhten Bedarf an "Aufbausubstanzen". Und ein Mangel daran kann sich durchaus auch negativ dauerhaft auf die Entwicklung der Körpergröße, Organreife, vor allem aber auch der Gehirnleistung auswirken. Aber, es geht schon. Dann beachtet aber bitte Folgendes:

  • Eine Mutter sollte möglichst lange stillen, und selber Vitamin B12- Präparate zu sich nehmen. Und, wichtig, ab dem 7. Monat mit der Beikost beginnen.
  • Auch die Kinder sollten dann ab 1 Jahr regelmäßig Vitamin B12, z.B. als Tropfen, erhalten. 
  • Die Kinder brauchen viel Eiweiß: zum Beispiel Nudeln, Vollkornbrot, Nüsse, Kartoffeln, Kichererbsen, Hirse, Buchweizen, Haferflocken, Reis, rote Linsen.
  • Und, viel Kalzium, im Verhältnis mehr als ein Erwachsener: kalziumreiches Mineralwasser, , Lebensmittel wie Grünkohl, Rucola und Broccoli, Haselnüsse (Vorsicht Verschlucken, Allergie!), Sesam und Mandel. Und natürlich mit Kalzium angereicherte Milchalternativen wie Soja- Reis- und Haferdrinks. 
  • Etwas schwierig, die Jodzufuhr (erfolgt normalerweise durch Fisch). Auf jeden Fall Jodsalz, aber die Salzzufuhr darf auch nicht zu hoch sein: zu viel Salz senkt den Kalziumspiegel. Was geht, ist Norialge- Vorsicht, darf auch keinen zu hohen Jodgehalt (>20mg/KG) haben.
  • Eisen und Zink: Schwarzbrot ist gut, überhaupt Vollkornprodukte und Sesam, Leinsamen, Ölsamen, Hülsenfrüchte, Nüsse.
  • Versorgung mit Fettsäuren: gerade diese ist wichtig für die Entwicklung des Gehirns. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Öle mit Mikroalgenzusatz, welche die Fettsäuren DHA liefern.
  • Dann noch die guten und wichtigen Vitamine B2 und B6. Sind in Pilzen, Nüssen, Ölsamen, Hülsenfrüchten, Vollkorn, Mandeln, sowie Walnüssen, Bananen, Möhren und Kartoffeln.
  • Bitte gebt uns bei den Vorsorgeuntersuchungen die Info über die Ernährung- dann schauen wir noch einmal genau nach der Entwicklung. Von routinemäßigen Blutkontrollen raten wir ab, um die Kinder nicht unnötig zu ärgern.
  • Wer hier noch eine richtig schöne und gute individuelle Beratung möchte, möge sich ruhig einmal mit unserer Ernährungswissenschaftlerin Frau Kamilla Pyka zusammensetzen: www.essenalsfamilie.de

Alles in allem, wir raten eher ab, aber es geht. Zubereitung und das Essen können allerdings richtig in Arbeit und Diskussionen ausarten. Und, Essen und Trinken und Reden sind eine Kultur, die eigentlich auch Spaß machen sollen. Bedenkt, jedes Kind hat auch wieder einen eigenen Geschmack und sieht natürlich auch, was andere essen. So soll man dem Kind bei der Ernährung schon bestimmte Grenzen setzen- aber daran keine Dauerkonflikte aufhängen. 

In diesem Sinne: allzeit guten Appetit !

 

 


Ähnliche Beiträge